Back
14.04.2021 | IM SLOT

Emotionen und Muskeln

Ich freue mich auf jeden Fall schon heute auf das Heimspiel von morgen bei uns in der PostFinance Arena.

Die Tage werden wieder länger und die Eishockey Meisterschaft nähert sich ihrem Höhepunkt. Das Positive vorweg – wir sind immer noch dabei, haben via den Umweg über die Pre-Playoffs den Viertelfinal erreicht. Leider ging das erste Spiel gestern in Zug verloren. Aber wir sind nicht untergegangen und wenn der eine oder andere Spieler das Visier ein wenig besser eingestellt hätte. Wer weiss… Aber wie wir definitiv alle wissen, ändern Wenn und Aber nichts. Trotzdem: Ich freue mich auf jeden Fall schon heute auf das Heimspiel von morgen bei uns in der PostFinance Arena. So nach dem Motto – wir haben keine Chance – also nutzen wir sie! Leider, leider nach wie vor ohne Zuschauerinnen und Zuschauer. 

Mindestens ebenso wünsche ich mir, dass wir diesem Covid-Virus langsam aber ganz sicher Herr werden. Ich erhoffe mir, dass es mit der Impfkampagne vorwärts geht. Insbesondere im Hinblick auf die kommende Saison ist es wichtig, dass so viele Leute wie möglich geimpft sind. In diesem Zusammenhang werde ich immer wieder gefragt, ob wir in der kommenden Saison nur Geimpften Eintritt in die PostFinance Arena gewähren werden. Diesen Entscheid treffen nicht wir, sondern die Behörden. Wir machen sicher keinen Alleingang, sondern einfach das, was dann im Herbst erlaubt sein wird. Aber es ist unerlässlich, dass wir im Herbst wieder vor Publikum spielen dürfen. Dabei geht es in erster Linie darum, dass die Menschen endlich wieder etwas erleben dürfen und statt trostloser Leere wieder Emotionen aufkommen, die zum Eishockey gehören wie die Muskeln der Spieler. Und natürlich geht es auch darum, dass unser Sport auf Dauer ohne Zuschauer nicht überleben kann.

Damit wären wir bei der kommerziellen Situation. Wir werden das Geschäftsjahr 2020/21 mit deutlich roten Zahlen abschliessen. Ich schätze der Verlust wird sich irgendwo in der Höhe von 2 bis 3 Millionen bewegen. Dass es nicht deutlich mehr ist, verdanken wir den Zugeständnissen unserer Abonnentinnen und Abonnenten, unserer Sponsoren und den Ticketentschädigungen des Staates. Doch für den SCB gibt es auch noch eine weitere Seite. In der Gastronomie ist die Situation eher noch schlimmer. Ich verstehe die Massnahmen des Staates, aber wir spüren die monatelange Schliessung sehr brutal. Im Stadion durften wir die Leute an ganzen zwei Spielen bewirten. Unsere anderen Gastro-Betriebe sind mehr oder weniger seit einem halben Jahr lang geschlossen. Terrassen-Öffnungen werden uns finanziell nicht weiterhelfen, weil sie kommerziell nichts bringen. Aber jammern wir nicht, sondern machen das Beste aus der aktuellen Situation! 

Zurück zum Sport. Ich wünsche mir, dass wir die Zuger noch ganz fest ärgern und wie eingangs geschrieben: Nutzen wir es, dass wir keine Chance haben. 

Ihnen wünsche ich, dass Sie gesund bleiben – dass Sie diese Saison noch viele Fernsehstunden mit dem SCB geniessen können und dass wir uns in der Saison 2021/22 endlich in der PostFinance Arena wiedersehen. 

DEEN