Cupspiele

Im Vorfeld zu der Neuaustragung des Schweizer Cups wurde viel geschrieben. Diverse Meinungen haben die Runde gemacht. Einige fanden es nicht sehr sinnvoll, dass 1. Liga-Teams gegen NLA-Mannschaften anzutreten hatten oder stellten den sportlichen Wert des Wettbewerbs grundsätzlich in Frage. Andere argumentierten, der Cup sei gut für das Schweizer Eishockey und Werbung für alle. Ich zähle mich zur zweiten Kategorie. Warum? Wir waren in der ersten regionalen Runde in Thun und durften dort ein richtiges Hockeyfest erleben! Die Fans von beiden Teams haben sich so richtig auf diesen Abend gefreut und einige Thuner Fans mussten sich wohl fragen, ob sie nun den SCB oder doch ihr Heimteam unterstützen sollten.
Dass der sportliche Wert in dieser Phase eher gering ist, ist nicht zu bestreiten. Aber der EHC Thun ist sehr gut aufgetreten und hat seine Haut so teuer wie möglich verkauft. Und auch wir vom SCB haben Gutes erlebt. Einerseits gab der Cup die Möglichkeit, uns im Einzugsgebiet unserer Fans zu zeigen und unsere Spieler wurden wieder einmal daran erinnert, wie es früher war, als die Garderoben noch klein waren und wie man auch unter nicht perfekten Bedingungen (beispielsweise ohne Plexiglas) Eishockey spielen kann.
Die Auslosung der Achtelfinals hat die ganze Mannschaft live verfolgt. Als Lugano als Gegner feststand, gab es geteilte Reaktionen von «Oh Nein» über Naserümpfen wegen der weiten Reise bis zu «Okay, die packen wir».
Gestern war es dann so weit. Dass es dem Team ernst ist in diesem Wettbewerb hat es in Lugano eindrücklich bewiesen. Mit einer beherzten Leistung gab es einen verdienten Sieg. Was mich dabei am meisten beeindruckt hat, war die Freude nach dem Overtime-Tor von Eric Blum. Die Spieler sind aufs Feld gerannt und haben gejubelt und gefeiert. Auch in der Garderobe wurde dieser Sieg gefeiert. Die fröhlichen Gesichter zeigen klar auf, dass der Cup eben eine gute Sache ist! Und dass unsere Mannschaft mehr will. Was wollen wir mehr?
Sven Leuenberger