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30.08.2019

Zwei Mal geführt

Der SCB verlor zum Auftakt der Champions Hockey League auswärts gegen Skellefteå AIK in einer spannenden und abwechslungsreichen Partie nach zweimaliger Führung mit 2:3 nach Penaltyschiessen.

Skellefteå ist eine Kleinstadt in Nordschweden, mit gut 30'000 Einwohnern. Entsprechend zählt auch der Eishockeyclub Skellefteå AIK nicht zu den grössten des Landes. Für Skellefteå gilt: klein, aber fein. Der Club hat in seiner Geschichte bereits 21 NHL-Spieler hervorgebracht. In der Champions Hockey League waren die Schweden mit Ausnahme der Saison 2017/18 immer dabei und erreichten 2015/16 sogar den Halbfinal. Aus Berner Sicht ist Bud Holloway, der 2014/15 beim SCB war, der bekannteste Spieler. Der Kanadier spielte vorher und zuletzt erneut drei Jahre für die Schweden, ehe er im Hinblick auf diese Saison zu Red Bull Salzburg wechselte.

Skellefteå setzt aufgrund seiner beschränkten finanziellen Möglichkeiten und des grossen eigenen Potenzials (500 Nachwuchsspieler) vor allem auf eigene Kräfte. Zum Start in die neue CHL-Saison stand bei den Schweden mit dem Kanadier Tom Pyatt nur ein Ausländer in der Aufstellung, anderseits kamen fünf Spieler im Alter von 20 und weniger Jahren zum Einsatz.

Die Gastgeber übernahmen von Beginn an die Initiative und erspielten sich bereits in der zweiten Minute zwei sehr gute Torchancen. Der SCB kam anschliessend besser ins Spiel und hatte selbst die eine oder andere gute Offensivszene. Am Ende des ersten Drittels war das 0:0 für den SCB jedoch ein sehr gutes Resultat und vor allem Niklas Schlegel zu verdanken, der mehrere Male in höchster Not souverän abwehrte.

Es ging in ähnlichem Stil weiter, wobei Calle Andersson in der 23. Minute nach einem Abpraller die bis dahn beste Berner Torchance besass. Dann aber geriet der SCB in arge Schwierigkeiten, als sich der zuvor hart angegangene Jan Mursak zu einer Revancheaktion hinreissen liess und mit einem Restausschluss bestraft wurde. Die Hälfte der fünfminütigen Unterzahl überstand das Team von Kari Jalonen schadlos, dann sorgte eine Strafe gegen Skellefteå für Luft und Ramon Untersander sowie Mark Arcobello kurz vor Ende des zweiten Abschnitts hatten Chancen zum Führungstor für den SCB.

Es war in erster Linie Niklas Schlegel zu verdanken, dass der SCB das Schlussdrittel mit einer guten Ausgangslage beginnen konnte. Andrew Ebbett nützte diese mit einem perfekt herausgespielten Powerplay-Treffer in der 43. Minute zur 1:0-Führung.

Nach einem Abpraller kamen die Gastgeber durch Oscar Möller glückhaft zum Ausgleich, doch Alain Berger gelang postwendend das 2:1 für den SCB. Doch auch das reichte nicht zum Sieg. Die Schweden glichen noch aus und setzten sich nach einer torlosen, aber spektakulären Verlängerung im Penaltyschiessen dank einem verwerteten Versuch durch..

Am Sonntag um 18.00 Uhr steht für den SCB in Finnland das zweite Gruppenspiel gegen Kärpät Oulu, den Sammclub von Kari Jalonen, auf dem Programm.

 

Skellefteå AIK – SCB 3:2 (0:0, 0:0, 2:2, 0:0) n. P.

Skellefteå Kraft Arena. – 2190 Zuschauer. – SR Kova (FIN), Öhlund (SWE) / Käck, Sandström (SWE). – Tore: 43. Ebbett (Arcobello, Calle Andersson/Ausschluss Frödén) 0:1. 51. (50:43) Möller 1:1. 52. (51:40) Berger (Colin Gerber, Jeremi Gerber) 1:2. 57. Joakim Lindström (Alvarez, Pyatt) 2:2. – Penaltyschiessen: Joakim Lindström +, Praplan -, Jacob Andersson -, Pestoni -, Eriksson -, Arcobello -, Möller -, Untersander -, Pudas -, Scherwey -. – Strafen: Skellefteå 5-mal 2 Minuten, Bern 2-mal 2 Minuten plus 5 Minuten plus Spieldauerstrafe (Mursak/Ellbogencheck). – Bemerkungen: Bern ohne Grassi, Kämpf (verletzt) und Henauer (Langenthal).

 

Skellefteå: Lindvall; Burström, Granberg; Lundberg, Pudas; Broberg, Berglund; Hedberg, Jacob Andersson; Eriksson, Wingerli, Pettersson; Alvarez, Pyatt, Joakim Lindström; Möller, Olofsson, Frödén; Hugg, Linus Lindström, Berggren.

 

Bern: Schlegel; Untersander, Burren; Calle Andersson, Beat Gerber; Krueger, Koivisto; Colin Gerber; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Sciaroni, Ebbett, Scherwey; Praplan, Mursak, Pestoni; Berger, Heim, Bieber; Jeremi Gerber.

DEEN