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13.06.2019

Schwarz...

Ab heute blickt Ramon Untersander wieder zurück und zeigt auf, wie nach dem fünften Spiel der Saison 2018/19 plötzlich alles anders war.

Saisonstart, im fünften Spiel trifft mich eine Schulter eines Gegenspielers am Kopf. Ich sacke zu Boden und sehe nichts, ausser schwarz und ein paar Sternen. Drei Sekunden später sehe ich wieder Licht und denke mir: alles ist gut. Aber ich war wütend, dass mir wieder das Gleiche passieren könnte, wie ich es schon einmalerlebt hatte. Auf dem Weg zur Spielerbank mache ich einen Revanche-Check und erhalte dafür eine Strafe. Die Strafe bezahlen wir mit einem Gegentor und sie hat zur Folge hat, dass das Spiel verloren geht. 

Das Spiel ist zu Ende und mir brummt der Schädel. Immer noch denke ich: Es ist bestimmt nicht so schlimm, morgen geht es mir besser. Ich dusche und frage unseren Osteopathen, ob er meinen Nacken anschauen könnte. Ich lege mich auf den Behandlungstisch und er fängt an, alles abzuchecken. Nach einer Minute fängt der ganze Raum um mich herum zu drehen an. Ich muss ihn unterbrechen und sageihm, dass ich nicht auf dem Rücken liegen kann, weil sich alles dreht. Ich setze michdann auf, will mich anziehen und essen gehen. Ich mache zwei Schritte und merke, dass es mir wieder schwarz wird vor den Augen. Ich lege mich wieder hin. Nach ein paar Minuten fühle ich mich besser und gehe nach Hause. Das ist der Anfang einer sehr langen Leidensgeschichte, die vollgepackt ist mit Emotionen. Ich kämpfe gut fünf Monate mit Symptomen wie Kopfschmerzen und Schwindel. Ich versuche zweimal, ins Team zurückzukehren. Aber ich habe mich noch nicht vollständig erholt. Meine ganze Verletzung ist sehr komplex und begleitet mich nun bereits seit zwei Jahren. Der letzte «kleine» Schlag ist einer zu viel gewesen und legt mein ganzes System lahm. 

Über die beiden Comeback-Versuche berichte ich im nächsten Teil.

(Dieser Beitrag wurde von SCB-Spieler Ramon Untersander im Rahmen einer mehrteiligen Kolumne verfasst.)

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