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22.01.2021 | CHECK-UP

Extreme Zeiten

Sportchefin Florence Schelling nimmt in ihrer Kolumne «Check-up» Stellung zu aktuellen sportlichen Themen rund um den SCB.

Wir alle befinden uns in einer aussergewöhnlichen Lage. Extreme Zeiten liegen hinter uns, extreme Zeiten stehen uns bevor. Was heisst das für unser Team?

Blicken wir kurz zurück: Der Saisonstart begann verspätet und mit Spielen vor wenigen Zuschauern. Dann ab Ende Oktober durften überhaupt keine Zuschauer mehr in die PostFinance-Arena. Es wurden zahlreiche Spiele kurzfristig verschoben, bevor unser Team Ende November erstmals selbst in Quarantäne musste. Es folgten der Trainerwechsel und danach noch zwei Mal eine zehntägige Quarantäne für unsere Mannschaft. Diese Zwangsunterbrüche erschwerten den Einstieg für die neue Trainercrew um Mario Kogler und den Prozess des gegenseitigen Kennenlernens zwischen den Trainern und dem Team. Und sie verhinderten, auch nur annähernd in einen Spielrhythmus zu kommen. Doch das ist Vergangenheit.

Nun blicken wir nach vorne. Heute, am 22. Januar um 10.06 Uhr, gilt, was allerdings morgen schon wieder anders sein könnte: Bis zum 22. März haben wir noch 33 Meisterschaftsspiele plus den Cup-Halbfinal und allenfalls den Final zu absolvieren. Ab nächstem Dienstag mindestens 34 Einsätze in 56 Tagen bedeutet: alle 1,6 Tage ein Spiel... Das ist ein Mammutprogramm, intensiver und länger als die Playoffs. Dort sind, Stande heute, inklusive den neu eingeführten Pre-Playoffs 47 Tage veranschlagt, wobei die Maximalzahl der Spiele (3 Pre-Playoff- und 3x7 Playoff-Partien) für die beiden Finalisten 24 wäre.

Wir wissen, dass die bevorstehende Phase sehr, sehr herausfordernd sein wird: Wir gehen sie mit Optimismus, Zuversicht und gut vorbereitet an. Die Zeit in der Quarantäne ist auf verschiedene Weise gut genutzt worden. Es gab Video-Einheiten mit Spielanalysen. Jene, die nicht zuhause bleiben mussten, haben intensiv trainiert, jene, die mit negativem Test in Quarantäne waren, haben daheim so hart wie möglich trainiert. Und jene, die an Covid-19 erkrankt waren, sind nun in das Return to play-Programm zurückgekehrt und befinden sich im Wiederaufbau.

Zudem haben wir das Kader mit Prospect Players (eigene U20-Spieler, die in der Swiss League tätig sind) und mit Spielern aus unserem U20 Elit-Team erweitert. Einige davon haben bereits Erfahrung in der ersten Mannschaft gesammelt, als sie in der Altjahrswoche gegen die SCL Tigers und zum Jahresanfang gegen Lausanne zum Einsatz kamen. Diese jungen Spieler sind im Training integriert worden und werden im Rahmen des bevorstehenden Programms eine wichtige Rolle spielen, indem sie unsere Stammspieler teilweise entlasten können. Das Eiszeit-Management wird in den kommenden Wochen ein wichtiger Faktor sein.

Es kommt für uns in den nächsten Wochen hart auf hart. Aber wir freuen uns darauf, und wir freuen uns sehr auf die Unterstützung von euch, unseren Fans. Auch wenn ihr bis auf weiteres leider nicht im Stadion sein könnt – wir wissen, dass ihr, von wo auch immer, mit Herzblut dabei sein werdet. Vielen Dank dafür!

DEEN