Zurück
16.01.2024

16 Jahre und unzählige Anekdoten

Peter Bischoff blickt auf über 16 Jahre als Head of Events Logistics beim SCB zurück. Der 62-Jährige zapft im SCB-Businessmagazin «insider» sein Reservoir an Anekdoten an, welches von Elton John bis zu einem aufgehängten Bären in Fribourg reicht.

Sie sind kürzlich im dichten Schneetreiben zum SCB-Auswärtsspiel nach Davos gefahren. Kam während der Fahrt der Gedanke auf: «Es ist ja zum letzten Mal...»?

Peter Bischoff: Ja, aber nicht im negativen Sinn. Es ist vielmehr ein bewusstes Geniessen. Der grosse und der kleine Peter hatten auch noch ein Geschenk dabei, und...


...der grosse Peter ist Pesche Widmer von der Broncos Security AG, der kleine Peter sind Sie...

...genau. Wir fahren seit Jahrzehnten gemeinsam an die Auswärtsspiele. Wir waren quasi letztmals in offizieller Mission in Davos, deshalb haben wir den Sicherheitsverantwortlichen sowie den Fanarbeitern des HCD wie auch den Spotter/Fanpolizisten noch etwas mitgebracht – als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit.


Verspüren Sie Wehmut?

Auf jeden Fall ist Wehmut dabei. Nach dieser Saison ist bekanntlich Schluss.


Sie sind beim SCB seit 1. Juli 2007 als Head of Events Logistics tätig – da kommt einiges zusammen.

Ich feiere gerade mein 40-Jahr-Jubiläum, weil ich 1983/84 die Polizei-Rekrutenschule abschloss – aber das nur nebenbei (lacht). Ich bin seit klein auf SCB-Fan. Nach Abschluss der Polizei-RS wollte ich unbedingt für den SCB arbeiten. Damals erhielten die Spieler von Polizisten der Stadtpolizei Bern Spielerschutz. Das interessierte mich – und so kam ich zum SCB.


Spielerschutz?

Ja, wir begleiteten die Spieler jeweils, wenn sie in Kontakt mit Fans kamen. Es war in erster Linie eine Gefälligkeit. Das Sportumfeld zog aber zunehmend Gewaltbereite an, die Sicherheit wurde immer wichtiger. Im Nebenamt übernahm ich die Aufgabe als Verantwortlicher Sicherheit beim Gäste-Eingang, wurde später Chef Sicherheit beim SCB. Danach verliess ich den Club, die Arbeit im Staatsschutz der Polizei liess eine Nebentätigkeit nicht zu. Schliesslich überzeugte mich Rolf Bachmann von der Rückkehr als Chef Spielbetrieb – oder in moderneren Worten: Head of Events Logistics.


In der PostFinance Arena haben während Ihrer Zeit als Head of Events Logistics zahlreiche Grossevents stattgefunden: WM-Boxkampf im Schwergewicht zwischen Witali Klitschko und Kevin Johnson, Tennis-Davis-Cup mit Roger Federer und Stan Wawrinka, Eiskunstlauf-EM, Kunstturn-EM, Kletter-WM, diverse Konzerte...was bleibt?

Es gab auch noch die zweimalige Durchführung des Mittelländischen Schwingfests. Dort hat mich beeindruckt, dass für einmal Gläser und Flaschen erlaubt waren und alles reibungslos ablief. Betreffend Roger Federer erinnere ich mich, dass er auch nach dem Davis Cup ab und zu bei uns im Kraftraum vorbeikam. Einmal entdeckte er nach dem Verlassen der Halle das SCB-Graffiti unserer Fans an der Wand der Betriebsboxen neben dem Eingang zur Stehrampe. Federer postete ein Bild auf seinem Account, das fand ich grossartig. Als Sportler und als Mensch hat er mich total überzeugt. Auch die EM-Titel von Giulia Steingruber im Kunstturnen und im Eiskunstlauf von Sarah van Berkel – damals Meier – sind wunderbare Geschichten.


Hinter jeder «wunderbaren Geschichte» rund um Events in der PostFinance Arena steht viel Büez.

Da helfen Checklisten. Die grossen «Kisten» benötigen auch eine immense Vorlaufzeit und Stressresistenz. Ich habe da jeweils zielorientiert gearbeitet. Im Fokus steht, das Ziel zu erreichen, über Verbesserungen der Prozesse wird später diskutiert. Ich bin ein Pragmatiker. Punkt. Fertig. Und: Als Teamplayer trage ich die Verantwortung und kann stets auf ein motivierendes und unterstützendes Team zählen.


Abgesehen von den erwähnten Erfolgen: Welche Anekdoten sind Ihnen rund um die Events geblieben?

Für die Swiss Skills mussten wir das Eis mit einem Kunststoffboden abdecken und diesen in die Ecken einpassen, damit er nicht verrutscht. Ich merkte früh, dass die Helfer, die mir zur Verfügung gestellt wurden, noch nie Eis gesehen hatten. Prompt fielen sie reihenweise um, ich befürchtete bereits einen Grosseinsatz für die Sanität (lacht). Wir begannen Abends um 22 Uhr – ich wusste, morgens um 4 muss alles abgedeckt sein für die weiteren Aufbauarbeiten. Schliesslich organisierten wir spezielle Sohlen für die Schuhe, danach ging es einigermassen. Aber in dieser Nacht kriegte ich einige graue Haare. Und da gab es auch noch die Begegnung mit Elton Johns Sicherheitschef…

 

Lesen Sie das ganze Interview in der aktuellen Ausgabe des «Insider».

Zum INSIDER
 

DEEN