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02.11.2019

Vom 3:0 zum 4:5 n.P.

Nach zehn hervorragenden Minuten im Startdrittel und einem 3:0-Vorsprung verliert der SC Bern mit 4:5 nach Penaltys gegen den EV Zug.

Es waren gerade mal 66 Sekunden gespielt, als die Mutzen bereits in Führung gingen. Vincent Praplan lenkte einen Schuss von Calle Andersson vorbei an ex-SCB Goalie Leonardo Genoni ins Zuger Tor ab. Doch damit nicht genug, nur eine gute Minute später erhöhte Alain Berger mit seinem ersten Saisontreffer gar auf 2:0. Dies war für den Zug-Coach Dan Tangnes bereits zu viel des Schlechten und er versuchte sein Team durch ein Timeout wachzurütteln. Doch weiterhin spielte fast nur der SCB, der unablässig enormen Druck erzeugte und nach etwas mehr als zehn Spielminuten gar auf 3:0 erhöhte. Torschütze war diesmal Tristan Scherwey. 
Praktisch im Gegenzug erzielte Carl Klingberg den ersten Treffer für den EV Zug, dies nachdem die Berner die Scheibe an der offensiven blauen Linie leichtfertig preisgegeben hatten. Nach diesem Treffer glich sich das Geschehen auf dem Eis mehrheitlich aus, obwohl der SCB in den Zweikämpfen weiterhin leicht die Nase vorne hatte.
So sehr der SCB im ersten Drittel zu gefallen wusste, so sehr bauten sie im zweiten Drittel ab und kassierten nach weiteren Fehlern in der Defensive zwei Shorthander. Sven Leuenberger und wiederum Carl Klingberg glichen bis zur 37. Minute zum 3:3 aus. Dies war umso bitterer, da der Zuger Johann Morant wegen eines Checks von Hinten gegen Marc Arcobello mit einer 5-Minuten und Spieldauerdisziplinarstrafe belegt worden war, die Berner aber aus der 5-minütigen Überzahl ausser einem Pfostenschuss von Captain Simon Moser nichts Zählbares zustande brachten, sondern im Gegenteil den zweiten Shorthander des Abends kassierten.
Nach 47 Minuten gelang den Berner erneut der Führungstreffer und erneut durfte sich Tristan Scherwey feiern lassen. Würde das Team von Kari Jalonen dieses Mal den knappen Vorsprung über die Runden retten und so die dringend benötigten drei Punkte gewinnen? Es war irgendwie  typisch für diese Saison: Die Zuger glichen 57 Sekunden vor Schluss durch Jan Kovar zum 4:4 aus, dies nachdem Vincent Praplan aus dem eigenen Drittel das leere Tor verpasst hatte.
Da in der Verlängerung keiner Mannschaft der Sieg bringende Treffer gelang, musste das Penaltyschiessen über den Zusatzpunkt entscheiden. Während die Zuger 3-mal trafen, reüssierte auf Berner Seite einzig Vincent Praplan.

Somit geht der SCB unter dem Strich in die Nationalmannschaftspause und hat nun zehn Tage Zeit, den Kopf zu lüften. Weiter geht es am 12. November mit dem CHL-Heimspiel gegen Luleå Hockey, bevor am nachfolgenden Freitag (SCL Tigers) und Samstag (ZSC Lions zuhause) wieder eine Doppelrunde in der NL ansteht.

 

Bern - Zug 4:5 (3:1, 0:2, 1:1, 0:0) n.P.
16'848 Zuschauer. - SR Hebeisen/Kaukokari, Fuchs/Cattaneo. - Tore: 2. Praplan (Andersson, Arcobello) 1:0. 3. Berger (Praplan) 2:0. 11. (10:23) Scherwey (Ebbett) 3:0. 12. (11:06) Klingberg (Lindberg, Stadler) 3:1. 26. Leuenberger (Ausschluss Zgraggen!) 3:2. 37. Klingberg (Kovar, Stadler/Ausschluss Morant!) 3:3. 47. Scherwey (Krueger, Rüfenacht) 4:3. 60. (59:03) Kovar (Martschini, Diaz) 4:4 (ohne Torhüter). -
Penaltyschiessen: Klingberg 0:1, Praplan 1:1; Martschini 1:2, Scherwey-; Lindberg-, Arcobello-; Simion 1:3, Andersson-. -
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 plus 5 (Morant) Minuten plus Spieldauer (Morant) gegen Zug. PostFinance-Topskorer: Arcobello; Hofmann.
Bern: Schlegel; Untersander, Burren; Andersson, MacDonald; Krueger, Blum; Colin Gerber; Rüfenacht, Ebbett, Scherwey; Praplan, Arcobello, Moser; Sciaroni, Bieber, Kämpf; Berger, Spiller.
Zug: Genoni; Morant, Diaz; Schlumpf, Alatalo; Zryd, Zgraggen; Stadler; Martschini, Kovar, Hofmann; Klingberg, Lindberg, McIntyre; Simion, Leuenberger, Bachofner; Langenegger, Albrecht, Zehnder.
Bemerkungen: Bern ohne Beat Gerber, Jeremi Gerber, Grassi, Heim, Koivisto, Mursak, Pestoni (verletzt), Zug ohne Schnyder, Thorell und Senteler (verletzt). Timeout Zug (3.). Pfostenschüsse: Moser (35.), Praplan (46.). Zug von 58:18 bis 59:03 ohne Goalie.

DEEN