Zurück
19.04.2017

Dank, wem Dank gebührt

In seiner regelmässig erscheinenden Kolumne äussert sich SCB-CEO Marc Lüthi zu aktuellen Themen rund um den Klub.

Die Saison ist vorbei und zum zweiten Mal hintereinander durften wir das letzte Spiel gewinnen. Unglaublich aber wahr!
Und deshalb wird es nun auch ein bisschen länger als normal, obwohl ich dann am Schluss doch nicht alles, was ich zu sagen hätte, gesagt haben werde.
In der Meisternacht sind mir viele Gedanken durch den Kopf geschossen. Angefangen mit dem ganzen Puff im Jahr 1998. Wir wussten damals wirklich nicht, ob es weitergehen würde. Irgendwie haben wir es geschafft, an dieser Stelle nochmals danke, danke Dr. Georg Krneta, danke Reto Hartmann und danke Valora.
Trotz den widrigen Umständen haben wir damals geträumt, geträumt davon irgendeinmal einen Meistertitel zu gewinnen. Manchmal wurden diese Träume unterbrochen und Frau Jobin hat mich angerufen und gefragt, ob es denn dem kleinen David gut gehe und ob er einen guten Job mache. Er hat, 19 Jahre lang! Danke Jobi! Die Jahre zogen dahin und dank einem wunderbaren Team haben wir immer wieder kleine Fortschritte gemacht. Ein treuer Wegbegleiter mit Ausnahme von drei Jahren (Davos und YB) war immer Rolf Bachmann. Er hat alle meine Schwächen, ich bin manchmal nicht sehr nachsichtig und an den Spielen nicht kommunikativ, kompensiert und arbeitet seit Jahren mit Haut und Haaren und einer riesigen SCB-Seele für unsere Organisation. Danke vielmal!
Unser Traum, den Titel gewinnen. Mit der Zeit konnten wir eine schlagkräftige Gastronomiefirma aufbauen. Angeführt von den Herren Sven Rindlisbacher und Pascal Gigandet. Beide haben als junge Studenten bei uns angefangen und im ersten Jahr die alte VIP Tribüne gastronomisch geführt. Dann haben wir die Rechte für die ganze Arena bekommen und die beiden sind geblieben. Danke Jungs... Dass wir nicht mehr Geld ausgeben als wir haben, kontrolliert Richu Schwander, unser CFO. Mit Vehemenz sorgt er dafür, dass alles seinen geordneten Weg geht. Ich sage Euch, der kann manchmal ganz schön Nerven. Aber für die Organisation ist er Gold und noch viel mehr Wert. Danke Richu...  
Unser Traum, den Titel einmal gewinnen. Gewonnen haben wir ihn 2004 mit Kent Ruhnke, einem Mann aus Kanada, der schon eine lange Zeit stinksauer war, weil wir seinen Vertrag nicht vorzeitig verlängert haben. Einem Mann, der damals seiner Zeit voraus war und der den SCB zum ersten Titel nach den Wirren geführt hat. Danke Kent. Ein neuer Traum, Titel verteidigen. Ist uns nicht gelungen.
2010 führte uns Larry Hurras zum nächsten Titel. Ein Mann wie eine Dynamitstange. Der hatte Energie für sieben. Larry hat nicht lange gefackelt und ganz schnell mal den Titel gewonnen. Über seinen Abgang wurde genug geschrieben. Das lassen wir jetzt. Ich habe Larry gemocht, ich mag Larry immer noch. Mit ihm ist es immer spannend und unterhaltsam. Danke Larry. Verteidigen konnten wir ihn leider nicht.
2013 ein junger und man staune sehr kommunikativer Finne. Antti Tormänen. Er managte den SCB zum nächsten Titel. Als aktiver Spieler immer die rechte Hand seiner Trainer gab er der Mannschaft ganz viel Selbstverantwortung. Mit ihm war es eine wunderbare Zeit. Danke Antti. Verteidigen konnten wir ihn leider nicht.
2016 ein irres Jahr. Knapp die Qualifikation für die Playoffs erreicht und dann im Sauseschritt zum Titel. Ermöglicht hat das Lars Leuenberger. Er übernahm die Mannschaft im Tal und führte sie nach Anlaufschwierigkeiten auf den Berg. Mit viel Selbstvertrauen und gradliniger Arbeit hat er dieses Ziel erreicht. War sicher im Rückblick der emotionalste aller Titel. Danke Lars.
Nichtsdestotrotz haben wir uns früh in der Saison für einen Wechsel zu Kari Jalonen entschieden. Einem Trainer, von dem wir nur Gutes gehört haben. Einem Trainer der Titel gewonnen und Titel verteidigt hat. Einem Workoholic, der Eishockey lebt und atmet. Zusammen mit seiner Crew ist ihm dann das gelungen, wovon wir irgendwann zu Träumen angefangen hatten. Danke Kari, Ville, Sämi und Reto, und ein ganz grosses Danke auch an Alex Chatelain. Er hat die GM-Aufgabe vor 16 Monaten von Sven Leuenberger übernommen und sie im Sinne des SCB wahrgenommen. Als Spieler in einer langen Karriere einmal Meister, als GM in zwei Jahren zweimal. Alex mach weiter so!
Aber last but not least: danke TEAM. Angeführt von Captain Martin Plüss. Ihr habt es erreicht. Am Schluss des Tages seid ihr auf dem Eis gestanden und habt den Titel erspielt. Grossartige Leistung. Ihr wisst ja, es war auch schon anders, als ich mitternächtliches Teambildungstraining, Stehrampenputzen oder ähnliches angeordnet habe. Diesmal war es einfach nur richtig richtig gut. Ihr habt unseren und wohl auch euren Traum wahrgemacht. Herzlichen Dank.
Was wäre aber eine Organisation/Firma ohne Leute, die still und leise ihren Job im Hintergrund machen. Nichts gar nichts. Deshalb einen riesigen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die ich hier nicht erwähnen kann. Ob in der SCB Eishockey AG tätig, ob in der Sportgastro AG, ob SCB Future AG, ob bei der IMS Sport AG, ob bei der  Republica AG oder der Born Consulting AG. Ihr macht einen Topjob und ohne Euch ginge es gar nicht.
Ein ganz besonderer Dank geht an unseren und eigentlich meinen Verwaltungsratspräsidenten. Lieber Wale, ohne Dich wären wir heute nicht da wo wir sind und ohne Dich hätten die vergangenen Jahre nur halb so viel Spass gemacht. Du hast in dieser Zeit nie die Öffentlichkeit gesucht, trotzdem steckt ganz ganz viel Wale in dieser Organisation. Du hast mich gefördert und wenn nötig gerügt, aber Du hast mir immer sehr viel Vertrauen gegeben. Dies ist nicht selbstverständlich, im Sport schon gar nicht. Du hast uns operative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen lassen und uns mit viel Sachverstand und Gefühl geführt. Das weiss ich zu schätzen. Merci vielmal.

Aber was wäre eine Sportorganisation ohne Sponsoren, Partner und Zuschauerinnen und Zuschauer, ohne Fans und Leute/Firmen die ihr Geld in uns investieren. Nichts und der SCB schon gar nichts. Wir leben von Eurem Geld und versuchen jeden Tag Euch in Form von gutem Sport und seriösem Auftreten etwas zurück zu geben. Manchmal Hollywood-mässig und manchmal ganz planbar. Vielen herzlichen Dank.

Zurück zu den Träumen. Irgendein Journalist hat mich gefragt, ob es jetzt nicht Zeit wäre zurückzutreten. Ich sage nein, denn ich habe schon wieder einen Traum und ich hoffe es geht nicht 19 Jahre bis er in Erfüllung geht. Dann in 19 Jahren bin ich definitiv zurückgetreten oder zurückgetreten worden...

Aber bis dann meine Damen und Herren. Spätestens am Montag ist der erste Tag der neuen Saison und wir wollen besser werden, in jedem Bereich..
In diesem Sinne. Danke, dass ihr mich begleitet und meine Crew begleitet. Es macht Spass.

Ihr Marc Lüthi

PS Und jetzt wären da noch einige Spieler, die würdig zu verabschieden wären. Ich hab’s nicht vergessen und werde das in den kommenden Wochen tun.

DEEN