Erfolglose Aufholjagd gegen Lugano

Damit ist klar, dass der Qualifikationssieg - wie im Vorjahr - an die ZSC Lions geht. Bern wird die Qualifikation auf Rang 2 oder 3 abschliessen.
Dabei begann der SCB gar nicht schlecht und ging durch Alain Berger eigentlich auch in Führung. Doch die Schiedsrichter erkannten den Treffer nicht an, da sie das Spiel zuvor fälschlicherweise unterbrochen hatten, weil sie glaubten, der Lugano Goalie hätte die Scheibe unter Kontrolle. Ein klarer Fehlentscheid! Auch im weiteren Verlauf des Startdrittels hatte der SCB mehr Spielanteile und die besseren Chancen, was sich in der Schussstatistik von 11:2 Schüssen für die Berner wiederspiegelt. Ein "regulärer" Treffer wollte den Mutzen aber nicht gelingen.
Besser machten es die Besucher aus Lugano: in der 27. Minute gelang Alessio Bertaggia direkt von der Strafbank kommend, der glückliche Führungstreffer für die Tessiner. Kurz zuvor hatte Bud Holloway im Powerplay nur den Pfosten getroffen. Keine drei Minuten später jubelten die Luganesi erneut. Diego Kostner lenkte den Puck mit dem Schlittschuh ins Tor ab. Nach diesen beiden schnellen Treffern lief bei den Mutzen gar nichts mehr zusammen. Pässe kamen nicht ab, Zweikämpfe gingen verloren und die wenigen Schüsse auf's generische Tor waren eher von der Marke harmlos.
Aber noch war ein weiteres Drittel zu spielen, um die Partie noch zu drehen. Doch die Hoffnungen der Berner Fans wurden kurz nach Wiederbeginn geknickt. Damien Brunner schob in der 42. Minute, völlig alleine gelassen, vor dem Berner Tor die Scheibe an Marco Bührer zum 3:0 ein.
Bis endlich auch der Berner Anhang Grund zum Jubeln hatte dauert es bin in die 54. Minute, als sich Martin Plüss ein Herz fasste und ein wunderschönes Solo über die halbe Eisfläche sehenswert abschloss. Noch blieben etwas mehr als fünf Minuten zu spielen, um den Zweitore-Rückstand aufzuholen. Und prompt gelang den Mutzen mit 6 gegen 5 Feldspielern - Marco Bührer hatte sein Tor verlassen - den Anschlusstreffer zum 2:3. Bud Holloway traf aus der Drehung heraus mit einem satten Schuss ins Tor. Für mehr reichte es denn Bernern in der hektischen Schlussphase jedoch nicht mehr.
Für Lugano war es der fünfte Sieg in den letzten sechs Partien, für die Mutzen dagegen die vierte Niederlage in Folge. Guy Boucher und sein Team müssen sich im Hinblick auf Playoffs vor allem in der Offensive steigern, denn in den vergangenen vier Spielen traf der SCB bloss viermal ins gegnerische Gehäuse.
Das letzte Qualifikationsspiel findet am Dienstag in Biel statt. Gewinnt der SCB mindestens einen Punkt, dann beenden die Mutzen die Qualifikation auf Rang zwei und treffen im Viertelfinale auf den HC Lausanne.
Telegramm:
Bern - Lugano 2:3 (0:0, 0:2, 2:1)
16'545 Zuschauer. - SR Koch/Wiegand, Kovacs/Wüst. - Tore: 27. Bertaggia (Pettersson) 0:1. 29. Kostner (Reuille, Chiesa) 0:2. 42. Brunner (Ulmer, Klasen) 0:3. 54. Plüss (Gragnani) 1:3. 59. Holloway 2:3 (ohne Goalie). - Strafen: 2mal 2 plus 5 Minuten (Krueger) plus Spieldauer (Krueger) gegen Bern, 4mal 2 plus 5 Minuten (Maurer) plus Spieldauer (Maurer) gegen Lugano. - PostFinance-Topskorer: Plüss; Pettersson.
Bern: Bührer; Krueger, Gragnani; Gerber, Blum; Furrer, Jobin; Randegger; Holloway, Ritchie, Moser; Alain Berger, Plüss, Pascal Berger; Kobasew, Reichert, Ruefenacht; Loichat, Gardner, Scherwey.
Lugano: Merzlikins; Chiesa, Hirschi; Ulmer, Vauclair; Andersson, Kparghai; Kienzle; Walker, Steinmann, Maurer; Brunner, Paakkolanvaara, Klasen; Pettersson, McLean, Simek; Kostner, Sannitz, Reuille; Bertaggia.
Bemerkungen: Bern ohne Joensuu und Cloutier (überzählige Ausländer) und Bertschy. Lugano ohne Filppula (beide verletzt) und Manzato. (krank). - Pfostenschüsse: 18. Sannitz, 26. Holloway. - Timeouts: Lugano (36.); Bern (59.). - Bern von 58:05 bis 58:19 und von 58:29 bis Spielende ohne Goalie.