Lohn für grossartigen Kampf
Nach der deutlichen Niederlage vom Vortag gegen den EHC Biel war man gespannt auf die Reaktion der Mutzen. Doch es waren vorerst die Gäste aus Lugano, welche mehr Spielanteile besassen, dies trotz mehrerer Berner Überzahlmöglichkeiten. Aber auch die Tessiner taten sich im Powerplay schwer und so waren hochkarätige Chancen in der ersten Hälfte des Spiels eher Mangelware. Kurz vor Ende des Mitteldrittels gelang SCB-Stürmer Christian Thomas dann der erste Treffer. Der Kanadier reagierte auf einen Abpraller vor dem gegnerischen Tor am schnellsten und brachte die knapp 14'000 anwesenden Zuschauer ein erstes Mal zum Jubeln.
Kurz nach Wiederbeginn kochten die Emotionen in der PostFinance Arena hoch, als Domink Kahun Luganos Santeri Alatalo unglücklich mit dem Ellenbogen im Gesicht traf und dafür einen Restausschluss kassierte. Von da an fehlten bei den Berner mit den verletzten Dustin Jeffrey, Kaspars Daugavins und Dominik Kahun die ersten drei Center. Doch was das Team von Johan Lundskog nun zeigte, war beeindruckend. Die Berner widersetzten sich den schwierigen Umständen lehrbuchmässig. Zuerst in der 5-minütigen Unterzahl und auch in den danach verbleibenden 12 Minuten kämpfte der SCB mit seinen umgekrempelten Formationen buchstäblich mit allem, was er hatte, um jeden Zentimeter. Dieer widerstandskraft, dieser Geschlossenheit, diesem Willen hatte der HC Lugano nichts Gleichweriges entgegenzusetzen. Die Tessiner waren gezwungen, mit etwas mehr Risiko nach vorne zu spielen, was zu Fehlpässen in den eigenen Reihen führt. Einen dieser Fehler nutzten die Berner knapp fünf Minuten vor Ende der Partie durch Jan Neuenschwander kaltblütig aus. Und als Mika Henauer nur gerade 26 Sekunden später zum 3:0 traf, war das Spiel entschieden. Daran änderte auch der Ehrentreffer von Raphael Herburger nichts mehr.
Die National League macht jetzt erst einmal Nationalmannschaftspause, bevor es am 19. November mit dem Auswärtsspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers weiter geht.
Bern - Lugano 3:1 (0:0, 1:0, 2:1)
PostFinance Arena 13966 Zuschauer. - SR Hebeisen/Salonen, Schlegel/Gnemmi.
Tore: 38. Thomas (Untersander, Kahun) 1:0. 56. (55:35) Neuenschwander (Thomas) 2:0. 57. (56:01) Henauer (Conacher, Moser) 3:0. 57. (56:16) Herburger (Nodari, Morini) 3:1.
Strafen: 1mal 2 plus 5 Minuten (Kahun) plus Spieldauer (Kahun) gegen Bern, 4mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Kahun; Fazzini.
Bern: Wüthrich; Untersander, Henauer; Andersson, Beat Gerber; Thiry, Colin Gerber; Kast; Thomas, Kahun, Scherwey; Conacher, Praplan, Moser; Fahrni, Bader, Jeremi Gerber; Sciaroni, Neuenschwander, Berger; Näf.
Lugano: Irving; Alatalo, Riva; Nodari, Müller; Chiesa, Wolf; Villa, Traber; Bertaggia, Arcobello, Josephs; Fazzini, Thürkauf, Haussener; Boedker, Herburger, Morini; Vedova, Walker, Stoffel.
Bemerkungen: Bern ohne Blum, Daugavins, Jeffrey, Pinana und Rüfenacht (verletzt), Lugano ohne Carr, Guerra, Loeffel, Schlegel (verletzt) und Hudacek (überzählig). Lugano ab 58:36 ohne Torhüter.
