Fribourg bezwingt Bern im Penaltykrimi
Das zweite Zähringer-Derby dieser Saison begann fulminant: Nach nur zwölf Sekunden zappelte der Puck bereits im Netz, als Waltteri Merelä mit einem Flachschuss traf. Das Tor war nicht unumstritten, da Fribourg-Goalie Berra kurz zuvor das Tor verschoben hatte. Doch nach einer eingehenden Videoüberprüfung wurde das Tor anerkannt. Die Freude der Bundesstädter währte nur kurz. Nur gerade elf Sekunden später glich Lilja mit seinem ersten Treffer für sein neues Team aus: Ein kurioser Bandenabpraller landete direkt vor ihm, und der Neuzugang versenkte den Puck locker ins leere Tor. In der siebten Minute gingen dann die Hausherren durch Wallmark in Führung. Doch die Gäste gaben sich nicht geschlagen und hatten vorerst viel Pech, denn Victor Ejdsell traf gleich zweimal nur die Latte. In der 14. Minute war es dann Simon Moser, der nach einem starken Vorstoss von Thierry Schild den 2:2-Ausgleich erzielte. Ein wildes Hin und Her in den ersten 20 Minuten – genau das, was man sich von einem Derby erhofft!
Der zweite Abschnitt begann deutlich geordneter. Beide Teams fanden besser ins Spiel, was für einen flüssigen, temporeichen Ablauf ohne grosse Unterbrechungen sorgte. Kurz nach der Halbzeit drängten die Gäste auf die Führung, und schliesslich war es Fabian Ritzmann, der nach einem Abpraller von Romain Loeffel die erneute Führung erzielte. Danach hatten die Hausherren zwei Überzahlchancen, von denen sie die zweite nutzen konnten: Bertschy schob im Slot den Puck zum 3:3-Ausgleich über die Linie.
Im Schlussabschnitt wanderten gleich zwei Berner hintereinander auf die Strafbank. Diese Fünf-gegen-Drei-Chance liessen sich die Drachen nicht entgehen. Raphael Diaz zog den Slapshot mit voller Wucht unter die Querlatte und brachte Gottéron erneut in Führung. Die Hausherren aus Fribourg hatten das Geschehen im Schlussabschnitt gut im Griff, doch Bern gab sich nicht geschlagen und kam drei Minuten vor Schluss zum Ausgleich: Joel Vermin versenkte einen Nachschuss ohne Zögern zum 4:4.
In der Overtime drückte einzig der SCB. Doch trotz einiger hervorragender Chancen und einem Pfostenschuss von Patrik Nemeth fielen keine weiteren Tore. Fribourg, das sich mit Ach und Krach ins Penaltyschiessen retten konnte, sicherte sich den Zusatzpunkt dank der Penaltytreffer von De la Rose und Bertschy.
Morgen geht es für die Mutzen schon weiter: Sie empfangen den EVZ in der PostFinance Arena, der am Mittwoch gegen Bern mit 1:6 verloren hat.
Fribourg-Gottéron - Bern 5:4 (2:2, 1:1, 1:1, 0:0) n.P.
9178 Zuschauer. SR Tscherrig/Hungerbühler, Steenstra/Humair.
Tore: 1. (0:12) Merelä (Baumgartner) 0:1. 1. (0:23) Lilja (Dorthe, Borgman) 1:1. 7. Wallmark 2:1. 14. Simon Moser (Ritzmann, Schild) 2:2. 31. Ritzmann (Loeffel, Marc Marchon) 2:3. 40. (39:51) Bertschy (De la Rose, Schmid/Ausschluss Füllemamn) 3:3. 44. Diaz (Sörensen, Gunderson/Ausschluss Utersander, Nemeth) 4:3. 57. Merelä (Vermin) 4:4.
Penaltyschiessen: Sprunger -, Merelä -; Wallmark -, Czarnik -; De la Rose 1:0, Baumgartner -; Bertschy 2:0, Lehmann -.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 6mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Sörensen; Czarnik.
Fribourg-Gottéron: Berra; Sutter, Streule; Gunderson, Jecker; Diaz, Borgman; Seiler; Sörensen, Wallmark, Schmid; Lilja, De la Rose, Dorthe; Sprunger, Bertschy, Mottet; Nicolet, Walser, Gerber; Etter.
Bern: Reideborn; Loeffel, Nemeth; Untersander, Füllemann; Vermin, Rhyn; Lehmann, Czarnik, Ejdsell; Merelä, Baumgartner, Scherwey; Bader, Graf, Marc Marchon; Schild, Ritzmann, Simon Moser; Sablatnig.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Dufner, Nathan Marchon und Rod (alle verletzt), Bern ohne Kahun, Kreis und Lindholm (alle verletzt) und Kindschi (aus familiären, erfreulichen Gründen).