Ich lerne jeden Tag dazu

Inzwischen sind 15 Runden gespielt. Doch wir befinden uns nach wie vor in einem Prozess und folgen konsequent unserem Plan. Wir sind weiter daran als Team zu wachsen. Zur Erklärung kann ich an dieser Stelle, liebe Leserinnen und Leser, einige Schritte auf unserem Weg erläutern.
Im August, als wir mit dem Training auf dem Eis begonnen haben, galt das Hauptaugenmerk dem allgemeinen Verhalten und der Arbeitseinstellung der Spieler. Im September ging es um die Disziplin. Das hiess, sich an den Game-Plan zu halten und uns nicht selbst mit unnötigen Strafen und individuellen Fehlern zu sabotieren. Ich war nicht überrascht, dass dies im September noch nicht optimal funktioniert hat. Denn diese Disziplin hat man nicht einfach so über Nacht. Das ist eine Gewohnheit, die man sich aneignen muss. Das Ziel im Oktober lautet(e), in Stresssituationen mental ruhig zu bleiben. All diese Faktoren haben zuerst dazu geführt, dass wir oft jeweils zwei starke, aber auch ein schwaches Drittel gespielt haben. Zuletzt aber gelangen uns konstante Leistungen, die zu vier Siegen in Serie geführt haben.
Das Hauptziel hat sich jedoch nicht verändert. Wir versuchen nach wie vor die bestmögliche Chemie zu finden und eine Identität zu kreieren. Dabei geht es darum, was am besten zu unserem Spiel passt, wer am besten zu wem passt usw. Dafür braucht es einfach Zeit, umso mehr als der SCB einen neuen Coach, viele neue Spieler und einen neuen Goalietrainer hat. Auf mich persönlich bezogen heisst das beispielsweise, die Liga kennen zu lernen, 24 verschiedene Spieler auf 24 verschiedene Weisen zu coachen. Ich lerne jeden Tag dazu.
Etwas macht mich aber schon jetzt ein bisschen stolz auf mein Team. Es hat nicht immer gut gespielt, es wurden dumme Fehler gemacht, aber die Mannschaft hat in jedem Spiel immer von Anfang an bis zum Schluss gekämpft. Zuletzt hat man das gestern gegen Lugano unter sehr schwierigen Umständen gesehen. Wenn Dinge wie die Verletzung von Thomas Rüfenacht passieren, dann geht es nicht mehr um Eishockey. Es ist unglaublich schwierig, sich danach wieder konzentrieren zu können. Unsere Mannschaft hat in dieser Situation eine mental und kämpferisch bemerkenswerte Leistung gezeigt.
Die Spieler haben feststellen können, dass ihre gute Einstellung nicht nur vom Coach, sondern vor allem auch von den Fans sehr geschätzt wird. Ich werde alles dafür tun, dass sich daran nichts ändert.
Guy Boucher