So kompetitiv wie möglich
Die Spieler schwitzen unter der Führung unseres Athletikcoachs Steven Lingenhag im Sommertraining. Für die restliche Trainercrew ist zurzeit vor allem Denkarbeit gefragt.
Christer Olsson, Mikael Hakanson, Jeff Hill und ich stecken in den Vorbereitungsarbeiten auf die neue Saison. Wir diskutieren, was effektiv war und was nicht, was funktioniert hat und was nicht. Entsprechend stellen wir ein «Playbook» zusammen, wie wir auftreten und spielen möchten: taktisch, technisch, physisch. Dazu sammeln wir entsprechendes Videomaterial. So können wir den Spielern aufzeigen, wo wir hinwollen.
Nebst dem Athletiktraining ist die Mannschaft pro Woche ein, zwei Mal in Burgdorf auf dem Eis. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für individuelle Arbeit, das Feilen an Details im Spiel und das Verbessern der Skills.
Ob im Kraftraum, bei den Sprints oder auf dem Eis: Das Ziel ist es, so kompetitiv wie möglich zu sein, einander zu pushen. Leistungsbereitschaft und Konkurrenzfähigkeit müssen die Eckpfeiler der ganzen Organisation sein – und die wichtigsten Tugenden unserer Mannschaft.
Zurzeit spreche ich häufig mit den Spielern, stimme sie auf den neuen Kurs ein. Uns allen tat es gut, im April eine Auszeit zu nehmen, den Kopf zu lüften. Ich war zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder in meiner Heimat, besuchte Familie und Freunde. Mit Heimat meine ich nicht Schweden, sondern Kanada. Ich habe den grossen Teil meines Lebens dort verbracht. Für meine Frau, mich und unsere drei Kinder ist das Zuhause dort, in der Provinz Ontario nördlich von Toronto. Entsprechend ist auch mein Blick aufs Hockey kanadisch und schwedisch gefärbt.
Was in den Gesprächen mit den Spielern eine Herausforderung ist: Dass wir uns trotz der schwachen letzten Saison bewusst sind, dass nicht alles schlecht war. Einige machten Fortschritte, hatten individuell eine gute Saison. Entsprechend müssen wir ihnen die Möglichkeit geben, auf dieser Entwicklung aufzubauen und das Vertrauen mitzunehmen.
Selbstverständlich haben wir Fehler begangen. Umso grösser ist die Motivation, daraus zu lernen und die richtigen Erkenntnisse zu ziehen. Vor einem Jahr dachte ich: «Hey, wir leisten gute Arbeit.» Und irgendwann realisierte ich: «Nein, offenbar war das weit davon entfernt, gut genug zu sein.» Nun sind wir kritischer unterwegs, fordern einander noch stärker heraus. Dieses Vorgehen ist wichtig. Weil es zum Prozess gehört, die Leistungsbereitschaft jedes Einzelnen zu erhöhen.