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14.06.2019

Die Comebacks und das Coming out

Zwei Mal hat Ramon Untersander versucht, ins Team zurückzukehren. Doch es geht nicht. Heute berichtet er, wie er vor Weihnachten zusammen mit Kari Jalonen einen Entscheid fällt.

Zwei Comebacks, die scheitern, schlagen aufs Gemüt. Der erste Comebackversuchist Mitte November gegen Genf. Vor dem Spiel bin ich zwei Tage beschwerdefrei und überzeugt, alles sei gut. Ich fange das Spiel an. In der ersten Drittelspause kommen extreme Kopfschmerzen. Ich bitte unseren Teamarzt um Kopfweh-Tabletten, doch er meint, das sei nicht die richtige Lösung und entscheidet, dass ich nicht mehr weiterspiele. Vor dem zweiten Comeback im Cup-Halbfinal gegen Zug habe ich fünf Tage beschwerdefrei trainiert. Zwei Tage vor dem Spiel beginnen die Kopfschmerzen, im Spiel selber setzen sie sich fort. Auf dem Eis selbst fühle ich mich trotzdem gut, aber vorher und nachher schlecht.

Ich habe die Verletzung lange nicht akzeptiert und die Schmerzen und Symptome der letzten zwei Jahre weggedrückt. Es folgt der 22. Dezember, Samstag und Spieltag. Ich erwache mit heftigen Kopfschmerzen und gehe zum Training. Ich denke mir: Noch zwei Spiele, dann ist Weihnachtspause, das schaffe ich. Aber nach dem Warm-up geht es mir überhaupt nicht gut. Ich kann es nicht mehr ignorieren, also entschliesse ich mich, ins Büro unseres Trainers Kari Jalonen zu gehen und ihm zu sagen, wie es um mich steht. Ich bin total am Boden. Ich habe keine Stimme mehr, ich weine. Es geht nicht mehr. Der Trainer und ich entscheiden, dass ich mich etwas vom Training und der Mannschaft zurückziehe, um Abstand zu gewinnen.

Es folgt der nächste Schritt, über den ich mich nächste Woche äussern werde.

(Dieser Beitrag wurde von SCB-Spieler Ramon Untersander im Rahmen einer mehrteiligen Kolumne verfasst.)

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